Seit über 60 Jahren werden im Werk St. Blasien Geräte und Maschinen zur Schneeräumung an Flughäfen hergestellt. Bemerkenswert ist, dass die ersten Flughafengeräte bereits Spezialanfertigungen waren und spezifisch mit viel Ingenieurskunst an die Bedingungen der jeweiligen Flughäfen angepasst wurden. Das ist bis heute der Standard geblieben. Im Flughafengeschäft sprechen wir denn auch eher von Projekten als von Produkten. Die Montage erfolgt auf der Linie in fünf Takten. Bestandteile und Baugruppen werden auf mehreren Plätzen vormontiert und auch die Trägerfahrzeuge werden vor dem ersten Takt separat umgebaut und vorbereitet.
Wolfgang Kiefer leitet die Montage der Projektprodukte im Werk St. Blasien. Er ist ausgebildeter KFZ-Elektrikermeister und seit 21 Jahren Teil des Unternehmens. «Unsere Arbeit ist sehr vielseitig, weil jede Maschine speziell ist. Das erfordert ein hohes Mass an Teamwork, denn die Produktion ist nur möglich, wenn die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen aus Auftragsmanagement, Beschaffung, Konstruktion und Qualitätsmanagement perfekt funktioniert», sagt Wolfgang. Die Antwort mag vielleicht erstaunen, ist aber bezeichnend. Denn im Flughafengeschäft ist es selbst im Montageteam nicht nur das Zusammenspiel von Mechanik, Hydraulik, Pneumatik und Elektrik oder die Verbindung der Elemente mit den verschiedenen Motorenherstellern und Abgasnormen, sondern das Teamwork, das im Vordergrund steht. Den hohen fachlichen Qualifikationen des Teams misst Wolfgang eine grosse Bedeutung zu. «Unsere Mitarbeitenden auf der Linie und die Kolleginnen und Kollegen aus dem ganzen Team sind für den Erfolg letztlich Basis und Garantie zugleich. Nur als Team schaffen wir es, unser Versprechen einzulösen, die Leistungsfähigkeit unserer Kunden zu verbessern, indem wir ihnen zuverlässige Lösungen und hervorragenden Service bieten.»
In jüngster Vergangenheit waren die Herausforderungen auch auf der Produktionslinie für Flughafengeräte grösser, weil die wegen der Pandemie unterbrochenen Lieferketten es noch anspruchsvoller machten, die Geräte in der erforderlichen Zeit auszuliefern. Darauf angesprochen, führt Wolfgang an, dass dank enger Abstimmung und Zusammenarbeit nicht nur intern, sondern auch mit Kunden vieles möglich gemacht worden sei, was zu Beginn unmöglich erschien. «Fortlaufende und kontinuierliche Produktionsoptimierung gehört bei uns seit jeher zu den fixen Bestandteilen unserer Arbeit. Aktuell sind wir dabei, die Materialflüsse noch transparenter darzustellen, um letztlich noch schneller und effizienter auf Unterbrüche reagieren zu können, die wohl aufgrund der Situation an den Beschaffungsmärkten noch etwas anhalten werden.»
Schliesslich kommt dann aber doch noch etwas Ingenieursstolz zum Vorschein. Während es bis dato zum Standard gehört habe, als Erstes die Trägerfahrzeuge, also den ab Werk gelieferten LKW umzubauen und für die verschiedenen Geräte vorzubereiten, wären im vergangenen Jahr erstmals LKWs in Baugruppen eingekauft und direkt montiert worden. Was für den Laien ein vernünftiger Effizienzgewinn sein mag, war für das Team eine anspruchsvolle, zugleich aber auch äusserst spannende Herausforderung. Eine «gigantische Teamleistung», wie Wolfgang es bezeichnet. Ganz so, wie der Schwarzwälder Erfindergeist schon vor 60 Jahren den Grundstein legte, steckt auch heute noch eine grosse Portion Faszination für Technik in jeder einzelnen Maschine, die das Werk in St. Blasien verlässt.